Ägypten, Griechenland und Rom: Fortschritte in der Antike
Es wird angenommen, dass die alten Ägypter zu den ersten gehörten, die das Drechseln systematisch einsetzten. Funde aus Gräbern zeigen gedrechselte Möbelbeine, Gefäße und andere Gegenstände, die auf ein relativ hochentwickeltes Handwerk hindeuten. Sie nutzten wahrscheinlich bereits eine Art Doppelbogen-Drehbank, bei der zwei Personen zusammenarbeiteten: Eine Person zog abwechselnd an den Enden eines Seils, um das Werkstück zu drehen, während die andere das Schneidewerkzeug führte.
Auch in Griechenland und Rom war das Drechseln weit verbreitet. Die Römer verfeinerten die Techniken und nutzten das Drechseln für die Herstellung von Alltagsgegenständen, architektonischen Elementen und sogar Spielzeug. Es wird vermutet, dass sie bereits Fußpedale zur Rotation nutzten, was die Effizienz erheblich steigerte und es einer einzelnen Person ermöglichte, die Drehbank zu bedienen.
Das Mittelalter und die Entwicklung der Wippendrehbank
Im Mittelalter erlebte das Drechseln eine weitere wichtige Entwicklung: die Wippendrehbank. Diese Innovation war ein entscheidender Schritt, da sie die Notwendigkeit einer zweiten Person eliminierte und eine kontinuierlichere Rotation ermöglichte. Bei der Wippendrehbank wurde das Werkstück durch ein Seil an einem federnden Ast oder einer Wippe befestigt. Durch das Treten eines Fußpedals wurde das Seil gespannt und das Holz in Rotation versetzt. Wenn der Fußdruck nachließ, zog die Feder das Seil zurück und drehte das Holz in die entgegengesetzte Richtung. Obwohl dies bedeutete, dass nur in eine Richtung geschnitten werden konnte, war es ein enormer Fortschritt für die Effizienz.

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